Auf Einladung der Neuköllner Seniorenvertretung fanden sich am 12. März 15 Seniorinnen und Senioren zu einer Baustellenbegehung des Neuköllner Krankenhauses ein. Da nicht alle, die sich angemeldet hatten, berücksichtigt werden konnten, wird die Seniorenvertretung die Besichtigung im Herbst dieses Jahres nochmals anbieten.
Lohnend ist diese Begehung mit Sicherheit. Werden doch an die größte Krankenhaus-Neubaustelle Berlins außerordentliche Herausforderungen gestellt. Der Neubau entsteht direkt neben dem Haus 30 des Neuköllner Krankenhauses. Nach Plan soll der Neubau 2025 bezugsfertig sein. Dann soll ab dem Jahr 2026 das Haus 30 modernisiert werden und der Krankenhausbetrieb im Neubau stattfinden.
Frau Schott, Architektin des Planungsbüros, erklärte diese komplexen Vorgänge sehr genau und für uns Besucher*innen gut nachvollziehbar. Der Projektleiter Herr Albert begleitete die Gruppe über die gesamte Baustelle und stand ebenfalls für Fragen und Erklärungen zur Verfügung.
Mit Bauhelmen geschützt begann für uns die Führung auf der unteren Ebene. Darüber werden insgesamt fünf Etagen ausgebaut. Alle Geschosse haben ca. 6000 qm. Wer glaubt, dass sei alles, hat sich getäuscht: unter dem ebenerdigen Erdgeschoss befindet sich unterirdisch ein Technikgeschoss und wiederum darunter eine Ebene für die automatische Warenzuleitung. Die Informationen waren so vielfältig, dass hier nur Einige dargestellt werden können. Zumal bei der Begehung der Baustelle größte Achtsamkeit notwendig war.
Hier ein kurzer Ausschnitt zu den einzelnen Geschossen:
Im Erdgeschoß wird die Rettungsstelle mit dem Aufnahme- und Wartebereich und allen dazugehörigen Räumen zur notwendigen sofortigen Versorgung eingerichtet.
Im ersten Geschoß werden eine kardiologische Abteilung mit zwei OP-Räumen, eine Abteilung für Endoskopie und für die Computertomografie (CT) eingerichtet. Diese Abteilungen sollen sowohl stationär als auch ambulant genutzt werden. Daher ist hier ein Übergang zum Haus 30 geplant. Außerdem werden auf dieser Etage Einbettzimmer mit Schleusen für Intensivpatienten eingerichtet.
Im zweiten Geschoß entstehen 16 OP-Säle. An einen der OP-Säle grenzt direkt ein Raum für Magnetresonanztomographie (MRT). Alle OP-Säle sind mit Außenlicht, Terrazzoböden und Deckenversorgungseinheiten versehen.
Das dritte Geschoß ist der Technik vorbehalten, insbesondere den Lüftungsanlagen für den darunterliegenden OP-Bereich. Aber auch der Umkleidebereich für die OP-Mitarbeiter*innen ist wegen der sterilen Notwendigkeit in der OP-Etage hier angesiedelt.
In der vierten und fünften Etage sind für die allgemeine Pflege pro Etage auf je zwei Stationen mit Innenhof 116 Betten in 68 Zimmern vorgesehen.
Hervorzuheben ist, dass alle Räume, in denen medizinisch gearbeitet wird oder in denen Patienten liegen, mit Tageslicht ausgestattet sind. Geschützt sind die Fenster z. T. mit Lochblechen, so dass Tageslicht hindurchkommt, aber die Blickdichte von außen gewährt ist. Auch an Sonnenschutz wurde gedacht und in der vierten und fünften Etage kann die Raumtemperatur durch eine Baukernaktivierung in der Betondecke um 1 bis 2 ° gesenkt werden.
Der Höhepunkt erwartete uns am Ende der Begehung: der zukünftige Hubschrauberlandeplatz hoch oben auf dem Dach des Neubaus. Dieser thront auf einer stabilen Konstruktion auf dem Dach des Hauses. Zur Möglichkeit der Reinigung von Regenwasser von Schadstoffen z. B. Kerosin ist in diese Konstruktion ein Auffangbecken für Wasser mit eingebaut worden.
Hier oben an der höchsten Stelle unserer Begehung hatten wir einen guten Überblick auf das Krankenhausgelände.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlich bei Frau Schott und Herrn Albert für diese sehr interessante und engagierte Baustellenbegehung bedanken.
Bericht: Gabriele Küchler